7 Tipps fürs Autofahren mit Typ 2 Diabetes
Darf ich mit Typ 2 Diabetes Autofahren? Worauf Betroffene achten müssen, um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
Raus aus dem Alltag und einfach mal etwas Anderes erleben – Urlaub ist auch mit Typ 2 Diabetes möglich. Die wichtigsten Tipps für entspanntes Reisen.
So individuell jeder von uns ist, so individuell sind auch unsere Gründe, die Koffer zu packen und auf Tour zu gehen. Was uns alle eint, ist das Gefühl, dass Reisen glücklich macht. Du wirst jetzt vielleicht nicken und dich doch fragen, ob es für dich überhaupt noch möglich ist, so mobil und unabhängig zu sein? Ja, das ist es. Typ 2 Diabetes hat zwar vielleicht dein Leben verändert, aber du wirst diese Krankheit immer mehr in den Griff bekommen. Reisen ist eine wunderbare Möglichkeit, das zu erkennen. Denn wenn die Reise gut geplant ist, wird die Freude daran schon bald größer sein als die Bedenken.
Dafür ist es ratsam, zunächst deinem Arzt oder deiner Ärztin deine Reisepläne mitzuteilen und gemeinsam die Rahmenbedingungen zu besprechen:
In solch einem Beratungsgespräch wirst du auch alles über Lagerungsmöglichkeiten deiner Medikamente erfahren und wie häufig du deinen Blutzucker messen, und, bei gegebener Zeitverschiebung, wann du spritzen oder deine Tabletten einnehmen solltest. Die medizinisch kompetente Beratung durch Ärzt:innen oder Diabetesberater:innen wird dir für deine Reise mehr Freiheiten schenken, Pläne zu machen und spontan zu sein.
Es ist empfehlenswert, rechtzeitig mit den Urlaubsvorbereitungen zu beginnen. Je länger die Reise dauert und je größer die Strecke, desto mehr sollte vorausgeplant werden. Du kannst dafür eine Checkliste mit allem, was du brauchen könntest, erstellen, um jeden Teil der Reise ohne Probleme zu bewältigen. Wichtig ist auch, deine Mitreisenden über deine Erkrankung und mögliche Gefahrensituationen zu informieren. Es ist sehr hilfreich, wenn sie wissen, was im Notfall zu tun ist.
Folgende Fragen sind dafür besonders entscheidend:
Damit es auf deiner Reise zu keinerlei Versorgungsengpässen kommt, achte beim Packen auf eine für dich ausreichende Grundausstattung. Folgendes Equipment solltest du mitnehmen:
Wichtig ist außerdem, dass du sowohl an deine Diabetes-Medikamente denkst als auch an die passende Reiseapotheke (Medikamente gegen Übelkeit und Kopfschmerzen, Sonnencreme, Pflaster usw.). Du hast dich ja bereits in deinem medizinischen Beratungsgespräch über die korrekten Lagerungsbedingungen deiner Medikamente informiert. Generell sind Medikamente temperaturempfindlich, insbesondere Insulin und GLP-1-Analoga, aber auch die Blutzuckerteststreifen. Falls deine Medikamente gekühlt gelagert werden müssen, gibt es beispielsweise spezielle Kühltaschen für sie.
Und noch eine Empfehlung für deine Reisetasche: Wenn du Insulin
gespritzt hast, dir aber beispielsweise die ausgewählte Mahlzeit nicht
schmecken sollte, weshalb du sie stehen lässt, kann es unter Umständen
zu einer Unterzuckerung kommen. Darum ist es sinnvoll, schnell
wirkende Kohlenhydrate wie Traubenzucker, Säfte oder Glukose-Gele und
lang wirksame Kohlenhydrate wie belegte Brote und Müsliriegel
einzupacken.
Wenn du dich rechtzeitig über die Nahrungsmittel schlau machst, die deinen Speiseplan im Urlaub dominieren werden, wird der Urlaub entspannter und du musst nicht auf landestypische Gerichte verzichten. Es gibt besondere Nährwert-Tabellen für Obst- und Gemüsesorten, die dir bei deiner Essensauswahl und Einschätzen des Kohlenhydratgehaltes helfen werden.1
Folgende Dokumente sind für die Reise wichtig:
Solltest du an Problemen an Beinen und/oder Füßen leiden, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über die geeigneten Maßnahmen und Vorkehrungen. Er oder sie kann dir erklären, wie du deine Füße selbst untersuchst und optimal pflegst. Wichtig sind auch angemessene Kleidung und gutes Schuhwerk. Gerade auf längeren Reisen können bequeme Schuhe und weiche Baumwollsocken ohne Nähte Fußproblemen vorbeugen. Vermeide es, barfuß zu laufen – heißer Sand oder spitze Gegenstände können die Füße verletzen.
Bei längeren Strecken ist es ratsam, regelmäßig Bewegungspausen einzulegen und auf eine gute Blutzuckereinstellung zu achten. Wichtig ist auch, dass du deine Medikamente gut verpackst und so vor Beschädigungen schützt. Hier bekommst du noch mehr Tipps zum Thema Autofahren mit Diabetes.
Bei der Buchung der Hin- und Rückreise ist zu beachten, dass es Vorschriften für die Mitnahme von Medikamenten bei einer Flugreise gibt. Für den Transport von Insulin, GLP-1-Rezeptor-Agonisten und anderen Diabetes-Medikamenten benötigst du für Flugreisen und Grenzkontrollen eine ärztliche Bescheinigung zum Mitführen etwa von Spritzen, Pens, Ampullen, GLP-1-Rezeptor-Agonisten und Insulin. Einen Vordruck kannst du downloaden.3 Bei längeren Flugreisen solltest du beachten, dass sich der Bedarf blutzuckersenkender Medikamente, insbesondere Insulin, ändert. Die individuelle Anpassung kannst du dafür vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin oder Diabetesberater:in durchgehen. Bevor du deine Medikamente oder etwa auch süße Getränke mit in dein Handgepäck packst, informiere dich bei deiner Fluggesellschaft vorab darüber, welche Regeln für den Transports bestehen. Grundsätzlich gehören Insulin, GLP-1-Rezeptor-Agonisten, Medikamente und Teststreifen ins Handgepäck, weil es im Frachtraum zu kalt ist. Verpacke sie dann bruchsicher in deinem Handgepäck.
Möglicherweise ist bei dir das Thrombose-Risiko erhöht.4 Es ist deshalb ratsam, lange Flüge vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu besprechen, damit die Risiken richtig eingeschätzt und zusätzliche Hinweise gegeben werden können. Generell gilt, während eines Fluges in Bewegung zu bleiben:
Endlich angekommen. Jetzt heißt es, die schönen Augenblicke zu sammeln und den Urlaub von ganzem Herzen zu genießen – mit Diabetes. Denn es ist wirklich so: Wenn du über deine Krankheit sowie über die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Komplikationen durch entsprechende Selbstkontrollen (Blutzucker, Blutdruck, Füße) geschult bist, steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege.
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