Herzinfarkt mit Typ 2 Diabetes
Herzinfarkt kann eine Folge von Typ 2 Diabetes sein. Eine Betroffene berichtet im Interview, wie sie damit umgegangen ist.
Eine Wirkstoffgruppe unter den Antidiabetika stellen sogenannte GLP-1 Rezeptoragonisten dar. Alle wichtigen Infos findest du hier.
Bei der Vielzahl der verfügbaren Antidiabetika auf dem Markt kann man schnell den Überblick verlieren und durcheinanderkommen. Vielleicht fragst auch du dich manchmal, welche unterschiedlichen Wirkstoffe es eigentlich gibt, worin sich ihre Wirkweise unterscheidet, und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen? Wir möchten dir auf dieser Webseite einen Überblick über die verschiedenen Wirkstoffgruppen bieten und dir dabei helfen, informiert und selbstbestimmt mit deiner Diabetes-Erkrankung umzugehen.
Eine Wirkstoffgruppe der Antidiabetika trägt den Namen GLP-1 Rezeptoragonisten. Das klingt zunächst erst einmal recht kompliziert.
Übersetzt bekommt das ganze allerdings eine verständliche Bedeutung:
GLP-1 steht für Glucagon-like Peptide-1. Dahinter verbirgt sich ein körpereigenes Peptidhormon. Hormone sind Botenstoffe, die bestimmte Funktionen im Körper auslösen. GLP-1 wird nach der Nahrungsaufnahme in speziellen Darmzellen in Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel abgegeben. Nun setzt sich GLP-1 an seinen Empfänger in der Bauchspeicheldrüse: dem sogenannten GLP-1 Rezeptor. Dort sorgt es dafür, dass (mehr) Insulin ausgeschüttet wird und weniger Glucagon – der Gegenspieler des Insulins. In der Folge sinkt der Blutzuckerspiegel.
Diesen Vorgang hat man sich bei der Entwicklung von Diabetesmedikamenten bei der Natur abgeschaut. Sogenannte GLP-1 Rezeptoragonisten sind Wirkstoffe, die wie auch das körpereigene GLP-1, an den hierfür vorgesehenen GLP-1 Rezeptor binden und dort eine Wirkung auslösen. GLP-1 Rezeptoragonisten sorgen also dafür, dass vermehrt Insulin ausgeschüttet wird, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, um Glucose aus dem Blut in die Zellen zu befördern. Der Blutzuckerspiegel wird somit gesenkt. Im Vergleich zum körpereigenen GLP-1 verfügen GLP-1 Rezeptoragonisten zudem über einen entscheidenden Vorteil: Statt weniger Minuten wirken sie bis zu sieben Tage lang.
Darüber hinaus bewirken GLP-1 Rezeptoragonisten eine leicht verlangsamte Entleerung des Magens, und eine Regulation des Appetits. Dadurch können GLP-1 Rezeptoragonisten zu einer Gewichtsabnahme beitragen.
Hast du schon mal von GLP-1 gehört?
Die meisten Antidiabetika werden in Form von Tabletten eingenommen. GLP-1 Rezeptoragonisten hingegen werden, ähnlich wie Insulin, unter die Haut gespritzt (= subkutane Verabreichung).
Es stehen unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung. So ist eine 2x tägliche, eine 1x tägliche, aber auch eine 1x wöchentliche Applikation je nach Präparat möglich.
GLP-1 Rezeptoragonisten können unter bestimmten Voraussetzungen als Einzeltherapie zum Einsatz kommen. Meist werden sie allerdings in Kombination mit anderen Antidiabetika oder auch mit Insulin verwendet.
Jeder Wirkstoff hat neben der erwünschten Wirkung auch andere Auswirkungen auf den Organismus. Für eine vollständige Übersicht der Nebenwirkungen deines verschriebenen Medikamentes kannst du die Gebrauchsinformation zu Rate ziehen.
Um die Nebenwirkungen bestmöglich in den Griff zu bekommen, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen: Ärztinnen und Ärzte müssen stets die Nebenwirkungen und Nachteile eines Medikaments gegen seine Vorteile abwägen. Als evidenzbasierte Entscheidungshilfe dienen ihnen dabei die Nationalen VersorgungsLeitlinien (NVL).2 Diese legen dar, unter welchen Umständen eine Behandlung mit GLP-1 Rezeptoragonisten sinnvoll ist, aber auch, für wen diese Medikamentengruppe nicht geeignet ist.
Keine Option zur Behandlung des Typ 2 Diabetes sind GLP-1 Rezeptoragonisten bei Betroffenen mit schwerer Niereninsuffizienz, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), diabetischer Ketoazidose sowie in Schwangerschaft und Stillzeit. Für ältere, gebrechliche Menschen könnte zudem eine Gewichtsreduktion durch GLP-1 Rezeptoragonisten eine unerwünschte Begleiterscheinung darstellen.8 Aufgrund der Verlangsamung der Magenentleerung ist die Medikamentengruppe ebenfalls nicht geeignet für Patienten, die bereits bestehende Magenfunktionsstörungen haben. Eine vollständige Liste findest du in der Gebrauchsinformation deines verschriebenen Präparates. Solltest du Fragen haben, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber.
Die verschiedenen Antidiabetika weisen alle ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile auf. Somit kann für jeden Menschen mit Typ 2 Diabetes ganz individuell eine passende Therapieentscheidung getroffen werden. Dein Arzt oder deine Ärztin wird im Zusammenspiel mit deinen Vor- und Begleiterkrankungen, deinem Risikoprofil und auch deinen Bedürfnissen und Zielen das richtige Medikament oder die richtige Medikamentenkombination mit dir gemeinsam finden.
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