Wie Peter und Oliver mit Diabetes leben
Wie sieht die Diabetestherapie im Alltag aus? Hier erzählen Peter und Oliver aus ihrem Leben mit Diabetes Typ 2.
Durch gesundes Essen lässt sich der Blutzuckerspiegel senken. Der Ernährungswissenschaftler Thomas Frankenbach gibt Tipps, wie wir uns daran gewöhnen.
Eine gesunde Ernährung ist die Basis jeder Typ 2 Diabetes Therapie. Schließlich hilft sie deinem Körper, bessere Blutzuckerwerte zu erzielen. Und je mehr es dir gelingt, deinen Blutzuckerspiegel durch Ernährung auszugleichen oder nicht zusätzlich stark ansteigen zu lassen, desto weniger Stress setzt du deinem Körper aus.
Doch wider besseren Wissens halten wir oft an alten Essgewohnheiten fest. Mit einem klaren Ziel vor Augen können wir unsere neuen Gewohnheiten aber sehr gut annehmen und im Alltag integrieren.
Eine Ernährungsumstellung bedeutet, nach einem neuen Plan zu essen. Und dafür braucht dein Gehirn eine genaue Orientierung: Wo will ich hin?
An dieser Stelle erzähle ich gern die Geschichte eines Taxifahrers, der am Flughafen einen neuen Fahrgast fragt: „Wo soll’s denn hingehen?“ „Nach Hause“, lautet die Antwort. „Wo ist denn ihr Zuhause?“ „Na da, wo ich wohne.“ Mit diesen Angaben wird der Taxifahrer seinen Gast natürlich nicht an sein Ziel bringen können.
Wenn du dir vornimmst, dein Essen ein wenig umzustellen, geht es deinem Gehirn wie dem Taxifahrer. Es hat keinen Plan. Also: Was genau hast du vor? Wie sollen deine neuen Essgewohnheiten aussehen? Was möchtest du für dich und deine Gesundheit erreichen? Und mit welchen Strategien wirst du auf Probleme reagieren, auf Steine, die sich dir in den Weg legen werden?
Ein Weg, den du länger gehen wirst. Hier zählt die Kunst der kleinen Schritte. Und eine Vision, für die sich das Durchhalten lohnt: Die Ernährung bei erhöhtem Blutzucker zu ändern, um vitaler zu leben.
Für eine schnelle Gewöhnung stehen dir außerdem drei
Ernährungsbodyguards zur Seite. Sie sind der Schlüssel zur sogenannten
„somatischen Intelligenz“, der Fähigkeit des Nervensystems, uns zu
signalisieren, was gut für unsere Gesundheit ist und was nicht. Beim
Essen zeigt es uns der Körper anhand vielfältiger Signale, wie z.B.
Lust oder Bekömmlichkeit.
Die Ernährungsbodyguards helfen
dir dabei, deine Körperwahrnehmung zu verbessern, damit du bei deiner
Nahrungsauswahl auf die Bedürfnisse deines Organismus eingehen kannst.
Vor dem Essen in die Ruhe finden. Bekömmlich wird ein Essen dann, wenn es zu uns passt und wir Lust darauf haben. Wenn wir in Hetze sind, werden wir den Unterschied nicht merken.
Auf den Geruchssinn achten. Unser Geruchssinn signalisiert uns, dass
wir satt sind. In dem Moment nämlich, beginnt die Speise, die du
gerade isst, ihren Duft zu verändern. Von angenehm zu
unangenehm.
Auf den Geschmackssinn achten. Richtig schmecken tun wir erst, wenn wir beim Essen nichts anderes machen, als zu essen. Solltest du dabei erfahren, dass dir zum Beispiel Spinat einfach nicht schmeckt, dann passt Mangold vielleicht besser zu dir.
Ebenso wichtig ist es, dass du dir für jede Mahlzeit Zeit nimmst. Denn das Sättigungsgefühl tritt erst nach etwa 20 Minuten ein. Wenn du vorher schnell alles hinunterschlingst, gibst du deinem Körper nicht die Chance, Sättigungssignale zu senden. Häufig essen wir dann zu viel. Bewusstsein für Essen zu erlangen ist von großer Bedeutung, um das Ziel einer Ernährungsumstellung erreichen zu können.
„Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ Dieser Gedanke des Philosophen
Laozi hat viele meiner Klient:innen mit Typ 2 Diabetes zu einer
erfolgreichen
Ernährungsumstellung verholfen. Konfrontiert er uns doch mit der
wichtigsten Frage bei Verhaltensänderungen: Wo
will ich hin?
Denn nur, wenn du eine genaue
Vorstellung davon hast, was du erreichen möchtest, kannst du es
schaffen, bis zum Gelingen deines Vorhabens durchzuhalten. Klare
Zielvorgaben stärken den Willen, dein wichtigster Begleiter auf dem
Weg
hin zu neuen Gewohnheiten.
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