Insulinpen: Tipps zur Pflege und Anwendung
Ein Insulinpen muss ordnungsgemäß verwendet und gelagert werden. Erhalte hier Tipps zu deinem Pen.
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“ - dieser Satz des griechischen Philosophen Demokrit spiegelt die Reise vieler Menschen wider, die mit einer Injektionstherapie beginnen. Der Start erfordert gegebenenfalls Überwindung, führt aber in den meisten Fällen zu einer spürbaren gesundheitlichen Verbesserung.
Wer eine Diabetestherapie mit Injektionen beginnt, fühlt sich
eventuell verunsichert. Alles ist neu, ungewohnt und macht mitunter
sogar Angst. Einige haben Respekt vor der Spritze. Andere haben Sorge
vor möglichen Nebenwirkungen oder Anwendungsfehlern. Wir haben für
dich Informationen sowie 6 Tipps zusammengestellt, die dir zeigen,
dass eine Injektionstherapie kein Grund zur Sorge ist.
Die Fortschritte in der Diabetestherapie haben die Behandlung von Diabetes wesentlich vereinfacht. Moderne Pens und Blutzuckersensoren stehen im Zentrum dieser Entwicklung, wodurch die tägliche Routine deutlich erleichtert wird. Die Nadeln der Pens sind kürzer und feiner als jene, die für Impfungen oder Blutentnahmen verwendet werden. Zudem wird bei Impfungen tiefer in den Muskel gepikst, bei einer Injektion von Insulin oder GLP-1 Rezeptoragonisten wird hingegen in das Unterhautfettgewebe gespritzt.
Diabetologe Dr. Kaiser erklärt: "Die Entwicklung vom traditionellen Spritzen hin zum Pen hat die Handhabung erheblich vereinfacht. Insulinpens ersetzen das umständliche Aufziehen aus einem Fläschchen und bieten mit feineren Nadeln einen deutlich höheren Komfort. Für die Kontrolle des Blutzuckers gibt es moderne Sensoren, die Glucose kontinuierlich im Gewebe messen – ohne Piks in den Finger.”
Auch Oliver, der zu unserem DEEP Netzwerk gehört, hat der Blutzuckersensor sehr geholfen. “Anfangs war der Gedanke, meinen Blutzucker ständig kontrollieren zu müssen, eine Belastung für mich. Dann habe ich mir einen Blutzuckersensor besorgt und damit wurde das Messen viel leichter. Diese kleine Veränderung hat meinen Alltag deutlich verbessert.”
Außerdem kannst du mit ein paar einfachen Anwendungstipps auch selbst zu einer angenehmeren Injektion beitragen.
Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, die den Einstieg in die Injektionstherapie erleichtern. Hier haben wir einige zusammengestellt.
Eine saubere Umgebung für deine Injektionen zu schaffen, ist wie das Aufbauen eines Sicherheitsnetzes für dich und deine Gesundheit. Einfache Schritte wie Händewaschen und die Injektionsstelle säubern sind wichtig.
Wähle Injektionsstellen, die sich für dich gut anfühlen und vermeide es, jeden Tag genau dieselbe Stelle zu nutzen. Durch die Rotation beugst du Hautirritationen und Verdickungen vor und der Wirkstoff wird optimal aufgenommen. Wähle Bereiche mit ausreichendem Unterhautfettgewebe wie den Oberschenkel, Oberarm und Bauch, damit die Injektion für dich angenehmer ist. Welche Einstichstellen und Rotations-Routinen für dich am besten sind, kannst du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Das ist sowohl sinnvoll, wenn du erst vor Kurzem die Diagnose Diabetes erhalten hast, als auch bei grundsätzlichen Fragen zum Thema Spritzen.
Entwickle eine regelmäßige Routine für deine Injektionen, das wird dir Sicherheit geben. Wenn du deine Injektion immer zur selben Zeit vornimmst, wird dieser Schritt bald so natürlich wie das Zähneputzen am Morgen.
Mögliche Rotationsroutinen könnten sein:
Lagerst du deine Pens korrekt, hilft dir das ebenfalls dabei, deine Injektionen so komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten. Hier sind Tipps, wie du deinen Pen optimal aufbewahrst:
Tausche dich mit Ärzt:innen und Berater:innen aus, um den besten Weg für deine Therapie zu finden. Peter aus unserem DEEP Netzwerk hat dadurch viel Unterstützung und Sicherheit bekommen: „Ich habe mich gefragt, ob die Behandlung Nebenwirkungen oder irgendwelche Langzeitfolgen hat. Meine Diabetesberaterin hat mich dann aber gut informiert und meine Sorgen ausgeräumt.”
Sprich mit erfahrenen Menschen mit Diabetes darüber, wie sie das mit dem Spritzen hinbekommen haben und welche Herausforderungen sie am Anfang überwinden mussten. Auch Diabetes-Foren im Internet oder Selbsthilfegruppen in deiner Nähe können dir mit wertvollen Tipps und Ratschlägen weiterhelfen. Das kennst du sicher aus anderen Lebensbereichen: Je mehr du über eine Situation erfährst, desto alltäglicher wird sie.
Probiere unsere Tipps aus, um eine angenehme Injektions-Routine zu etablieren. Mit jedem Tag und jeder Anwendung wirst du mehr Vertrauen und Gelassenheit gewinnen. Schon bald wird die Selbstinjektion für dich so selbstverständlich sein wie jede andere tägliche Routine. Diese Gewohnheit ermöglicht es dir, deine Therapie mit Leichtigkeit zu managen und deinen Alltag zu genießen. Erinnere dich daran, dass jede Injektion ein Schritt zu deinem Wohlbefinden ist und dich deinen Zielen für eine gute Gesundheit näherbringt.
Wie ist das bei dir?
Wie wohl fühlst du dich mittlerweile mit dem Spritzen?
Wie wohl fühlst du dich mittlerweile mit dem Spritzen?
Nicht unbedingt. Bei Typ 2 Diabetes sind Injektionen nicht immer notwendig. Viele Menschen können ihren Blutzucker zunächst mit Änderungen im Lebensstil, Ernährung, und oralen Antidiabetika, wie z.B. Metformin, kontrollieren. Reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, um den Blutzucker zu regulieren, können SGLT-2-Inhibitoren oder GLP-1-Rezeptoragonisten eingesetzt werden. Im Rahmen einer weiteren Therapieintensivierung wird zu einer Insulintherapie geraten. Die Entscheidung ist individuell und erfolgt in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin.
Insulin wird ins Unterhautfettgewebe, z.B. am Bauch, gespritzt. Dazu werden in den allermeisten Fällen Insulinpens benutzt. Über den richtigen Umgang mit diesen klärt dich dein Arzt oder deine Ärztin auf.
Es ist normal, anfangs etwas nervös zu sein. Anfängliche Nervosität ist nicht direkt mit Angst vor Spritzen oder gar einer Spritzenphobie gleichzusetzen. In den meisten Fällen gilt: Mit der Zeit und der nötigen Übung wird das Spritzen zur Routine und zum ganz normalen Alltag. Tausche dich mit anderen aus, die schon länger Spritzen verwenden oder erfahre im Gespräch mit deiner Diabetesberatung mehr über Entspannungstechniken oder sonstige Hilfsmittel. Um genau den Weg zu finden, der dir hilft, solltest du dir professionellen Rat bei deinem Arzt oder deiner Ärztin suchen.
Bei einer ausgeprägten Phobie vor Nadeln oder Spritzen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Psychologe kann Techniken vermitteln, mit denen sich die Phobie schrittweise überwinden lässt. Manchmal kann auch die Nutzung alternativer Verabreichungsformen von Medikamenten (z.B. Insulinpumpen) eine Option sein. Besprich deine Bedenken mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um gemeinsam die beste Lösung zu finden.
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