Macht Typ 2 Diabetes durstig? Nicht unbedingt!
Übermäßiger Durst ist nicht das einzige Anzeichen für Typ 2 Diabetes. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.
Über die Symptome bei Diabetes Typ 2 gibt es viele Mythen und Annahmen. Die Anzeichen sind oftmals schwer zu erkennen, denn die Erkrankung verläuft schleichend.
Dabei ist eine frühzeitige Diagnose bei Diabetes Typ 2 sehr wichtig, um den Blutzuckerspiegel dauerhaft wieder zu senken sowie Gefäßschädigungen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Auf dieser Seite erfährst du, welche möglichen Symptome sich zeigen könnten, wie die Diagnose abläuft und was du nach dem Befund tun kannst.
Es gibt verschiedene Formen von Diabetes, wobei Typ 2 die häufigste ist. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland 500.000 Menschen neu an der chronischen Stoffwechselerkrankung.1
Während die Symptome bei Typ 1 meist plötzlich auftreten, entwickelt sich ein Typ 2 Diabetes schleichend. In der Regel zeigen sich bei Betroffenen mit Typ 2 Diabetes zunächst keinerlei äußere Anzeichen.
Solltest du diese Anzeichen über einen längeren Zeitraum bei dir feststellen, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Da die Symptome für Diabetes Typ 2 eher unspezifisch sind, können auch andere Erkrankungen die Ursache sein. Das kann nur dein Arzt oder deine Ärztin durch eine eingehende Untersuchung abklären.
Bei manchen Menschen erfolgt die Diagnose durch Zufall, andere lassen Symptome ärztlich abklären. In der Regel wird in einem Bluttest ein erhöhter Blutzuckerspiegel festgestellt. Es gibt verschiedene Methoden:
Die Messung erfolgt meist morgens auf nüchternen Magen. Mediziner:innen sprechen von Typ 2 Diabetes, wenn der Nüchternblutzuckerspiegel wiederholt über 126 mg/dl liegt.
Beim Glucosetoleranztest (oGTT, auch als Blutzuckerbelastungstest oder Glukosebelastungstest bezeichnet) trinkst du eine Zuckerlösung. Der Blutzuckerspiegel sollte zunächst ansteigen und dann wieder absinken. Hat er nach zwei Stunden immer noch einen Wert von über 200 mg/dl, liegt ein Typ 2 Diabetes vor.
Manchmal wird Patient:innen Blut abgenommen, um verschiedene Werte zu überprüfen. Dabei kontrollieren Mediziner:innen auch regelmäßig den Blutzuckerspiegel. Erreicht er einen Wert von über 200 mg/dl, liegt der Verdacht auf einen Typ 2 Diabetes nahe.
Der HbA1c-Wert gibt Auskunft darüber, wie hoch der Blutzuckerspiegel in den letzten drei Monaten vor dem Bluttest war. Bei einem Wert von 6,5 % oder höher diagnostiziert dein Arzt oder deine Ärztin einen Typ 2 Diabetes.
Die Diagnose Typ 2 Diabetes wirft bei vielen Betroffenen zunächst Fragen und Sorgen auf. Das ist verständlich. Doch mit der Diagnose hast du nun die Möglichkeit, konkret etwas zu tun.
In jedem Stadium der Stoffwechselerkrankung kannst du durch einen veränderten Lebensstil deinen Blutzuckerspiegel senken, zum Beispiel durch mehr Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Auszeiten im Alltag und in den meisten Fällen durch eine Gewichtsreduktion. Das ist die Basistherapie und kann auch bereits das Risiko für Folgeerkrankungen verringern.
Wenn die Maßnahmen der Basistherapie ausgeschöpft sind, kann deine Ärztin oder dein Arzt zusätzlich eine medikamentöse Therapie verordnen. Was in deinem konkreten Fall die richtige Therapie ist, klärt sie oder er mit dir ab.
Der Alltag verändert sich mit Diabetes: Familie, Partnerschaft, Reisen und Freizeit können mit neuen Herausforderungen verbunden sein. In der Rubrik Leben mit Diabetes findest du weitere Artikel, Erfahrungsberichte und Tipps dazu.
Mit der Diagnose Diabetes solltest du deinen Blutzucker stets im Blick haben. Wenn es zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) oder Überzuckerung (Hyperglykämie) kommt, kann das im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Bei einer Unterzuckerung befindet sich zu wenig Glucose im Blut. Bei Typ 2 Diabetes tritt eine Unterzuckerung im Vergleich zu Typ 1 Diabetes seltener auf, kann aber z. B. als eine unerwünschte Nebenwirkung blutzuckersenkender Medikamente vorkommen oder bei schweren Erkrankungen (z. B. Magen-Darm-Infekt).
Die Unterzuckerung zeigt sich meist in Kreislaufproblemen und Stoffwechselentgleisungen. Achte daher auf folgende Symptome:
Erfahre in unserem Artikel „Wie gehe ich bei Diabetes richtig mit einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) um? ” mehr zum Thema.
Eine Überzuckerung entsteht, wenn zu viel Zucker im Blut vorhanden ist. Bei Diabetes Typ 2 kann dies vorkommen durch:
Neben den erhöhten Blutzuckerwerten kann sich eine Hyperglykämie durch folgende Symptome zeigen:
Meistens können Überzuckerungen rechtzeitig bemerkt werden, wenn regelmäßige Blutzuckermessungen durchgeführt werden. Erfahre in unserem Artikel „Überzuckerung (Hyperglykämie) bei Typ 2 Diabetes“ mehr zum Thema.
Bei einer starken Über- oder Unterzuckerung ist dringend medizinische Hilfe notwendig. Wenn du bereits diagnostiziert bist, solltest du immer deinen Diabetes-Notfallausweis dabei haben, damit die Ärzt:innen dir schnell helfen können.
Du bist vor Kurzem mit Typ 2 Diabetes diagnostiziert worden und möchtest dich für deinen nächsten Arzttermin vorbereiten? Hole dir das kostenlose PDF mit nützlichen Fragen.
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