Der Zusammenhang von Diabetes und Depression
Scham, Ängste oder Selbstvorwürfe sind bei Diabetes nicht untypisch. Warum es so wichtig ist, darüber zu sprechen.
Für Menschen mit Diabetes kann der Druck auf sich selbst, durch ärztliches Personal oder die Erfahrung von Ausgrenzung durch das soziale Umfeld zu einer Belastung werden. Auch der veränderte Blutzuckerhaushalt bei einem unbehandelten Diabetes kann auf Dauer zu psychischen Veränderungen, wie Depressionen führen.
Hier erfährst du, wie du mit psychischen Belastungen umgehen kannst. Außerdem findest du hier Tipps, wie du Motivation für die Veränderungen in deinem Lebensstil mit Diabetes aufbaust.
Olivers Herausforderungen mit Typ 2 Diabetes
Die Pandemiezeit zwischen 2020 und 2021 hat Olivers Diabetes-Routine auf die Probe gestellt.
Die Diagnose Typ 2 Diabetes kann besonders am Anfang auf der Seele lasten: Plötzlich sollst du dich mehr bewegen, dich anders ernähren, deinen Blutzuckerspiegel kontrollieren, eventuell Medikamente einnehmen, und vor möglichen Unterzuckerungen schützen.
Möglicherweise fühlst du dich damit überfordert – und das ist auch in Ordnung. Die Umstellung deines Lebensstils braucht Zeit. Und die gute Nachricht: Diabetes ist heutzutage gut behandelbar. Wenn du es schaffst, nach und nach deinen Alltag anzupassen, kannst du deinen Blutzuckerspiegel stabil halten und Folgeerkrankungen vorbeugen.
Sprich mit deinem Partner/deiner Partnerin oder einem engen Freund oder Freundin über deine Gefühle. Bitte dein Umfeld um Hilfe: Du kannst dich beispielsweise einmal wöchentlich mit einer Freundin oder einem Freund zum Radfahren verabreden. Oder ein Familienmitglied, das gut kochen kann, unterstützt dich dabei, ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten. Eventuell hilft dir auch der Austausch in einer Diabetes-Selbsthilfegruppe. Dort kannst du von anderen lernen, wie sie mit der neuen Situation umgegangen sind.
Gehe die Veränderungen in deinem Lebensstil am besten schrittweise an: Mach dir z. B. einen Plan, was du der Reihe nach erreichen willst.
Hier einige Beispiele:
Setze dir pro Ziel einen für dich realistischen Zeitrahmen, z. B. den Getränkewechsel innerhalb einer Woche zu schaffen.
Je kleiner die Schritte, desto mehr kleine Erfolge erlebst du. Und die motivieren dich für den nächsten Schritt deiner Diabetes-Therapie. Wenn es mal einen Ausrutscher gibt, gehört auch das dazu. Morgen ist ein neuer Tag, dann versuchst du es erneut.
Auch wenn Typ 2 Diabetes mit verschiedenen körperlichen Folgeerkrankungen im Zusammenhang steht, können auch psychische Beschwerden auftreten.
Hier spielen viele Faktoren mit rein: Etwa die emotionale Reaktion auf die Diabetes-Diagnose, die eine dauerhafte Lebensstiländerung verlangt und für die eine gewisse Selbstdisziplin notwendig ist. Aber auch der soziale Druck durch Familie, berufliche Stolpersteine, die eigene Unsicherheit – das kann bei manchen Betroffenen zu Depressionen und Angststörungen führen. Eine weitere Ursache für Depressionen kann ein unzureichend behandelter Diabetes sein, der sich auf Gehirn und Psyche auswirkt. Der genaue Zusammenhang ist noch nicht vollständig erforscht.1
Wenn du große Schwierigkeiten hast, mit den neuen Herausforderungen umzugehen, dann sprich am besten offen darüber mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Du kannst auch eine psychologische oder psychotherapeutische Beratung in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass du dir bei Depressionen professionelle Hilfe suchst.
Wie ist das bei dir?
Hast du mit psychischen Problemen als Folge deiner (Typ 2) Diabetes- Diagnose zu kämpfen?
Hast du mit psychischen Problemen als Folge deiner (Typ 2) Diabetes- Diagnose zu kämpfen?
Denke daran: Typ 2 Diabetes ist heute gut behandelbar und du kannst selbst viel dafür tun. Informiere dich so gut es geht über die Erkrankung, Symptome und Folgen. So findest du nicht nur Antworten auf deine Fragen, sondern kannst auch dein Umfeld in dein Leben mit Diabetes einbinden. Je mehr du über Diabetes weißt, umso leichter fallen dir die Anpassungen, auch wenn die positiven Auswirkungen für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden nicht immer sofort sichtbar sind.
Auf unserer Seite findest du beispielsweise Tipps bei Angst vor Spritzen oder wie du besser mit Stress umgehen kannst. Darüber hinaus erfährst du in Erfahrungsberichten von anderen Betroffenen, wie sie den Weg zurück in die Normalität mit Diabetes gefunden haben.
DE23DI00139