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Antidiabetika: Diabetes selbstbestimmt meistern

Typ 2 Diabetes ist durch einen angepassten Lebensstil gut behandelbar. Wenn du zusätzlich Antidiabetika einnimmst, sind hier die wichtigsten Infos.

Antidiabetika im Alltag: Angepasst, aber weitgehend normal weiterleben

Das Wichtigste vorweg: Patient:innen mit Typ 2 Diabetes sind ihrer Erkrankung nicht machtlos ausgeliefert. Du hast es in der Hand, mit Lebensstiländerungen bereits viel zu bewirken und deinen Typ 2 Diabetes positiv zu beeinflussen. Dennoch kann es dazu kommen, dass du ergänzend Medikamente einnehmen musst. Wenn also die Anpassungen hinsichtlich Ernährung und Bewegung nicht mehr ausreichen, können Antidiabetika dir helfen, deinen Blutzucker zu regulieren und Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Gerade wenn deine Therapie mit Antidiabetika beginnt, ist es normal, dass du unsicher bist. Wahrscheinlich fragst du dich, wie das Medikament in deinem Körper wirkt. Welche Effekte hat es? Was sind die bewährtesten Antidiabetika und was muss ich bei der Einnahme beachten?

Bei Medikamenten zur Therapie von Typ 2 Diabetes gibt es verschiedene Ansätze: beispielsweise, um eine Erhöhung der Insulinausschüttung zu erzielen. Es gibt aber auch Präparate, die die Wirkung von körpereigenem Insulin verbessern, also die Empfindlichkeit für Insulin erhöhen. Es kann auch notwendig werden, Insulin direkt zuzuführen. Doch das ist bei Typ 2 Diabetes meist erst spät der Fall, denn es handelt sich bei der Erkrankung nicht um einen absoluten Insulinmangel, wie er bei Typ 1 Diabetes vorliegt. Darüber hinaus gibt es Präparate, die unabhängig vom Insulinstoffwechsel ihre Wirkung entfalten

Therapieoptionen bei Typ 2 Diabetes

Antidiabetika gibt es in Tablettenform und als Medikament, welches unter die Haut gespritzt wird. Es kommt vor, dass du verschiedene Medikamente benötigst und im Laufe der Zeit die Therapie angepasst wird. Das ist ganz normal, da sich die Erkrankung im Laufe der Zeit verändert.

Medikamente in Tablettenform

Die wichtigsten sogenannten oralen Medikamente in Deutschland sind Metformin, DPP-4 Hemmer, Sulfonylharnstoff und SGLT-2 Hemmer.

Metformin

Metformin ist das erste Medikament, das in der Therapie von Typ 2 Diabetes zum Einsatz kommt, wenn körperliche Bewegung und eine Ernährungsumstellung allein nicht mehr ausreichen. Es wirkt blutzuckersenkend und verbessert die Wirkung von Insulin an den Körperzellen. Vorteilhaft ist auch, dass Metformin eine Gewichtsabnahme unterstützt. Wenn du mit Metformin startest, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, die aber in der Regel wieder verschwinden.

DPP-4 Hemmer

Stark vereinfacht gesagt, sorgen DPP-4 Hemmer dafür, dass deine Bauchspeicheldrüse nach einer Mahlzeit länger Insulin abgibt und so deinen Blutzuckerspiegel senkt. Ebenso wie Metformin können sie unkompliziert mit anderen Antidiabetika kombiniert werden und sind gewichtsneutral.

Sulfonylharnstoff

Sulfonylharnstoff regt unabhängig von der Nahrungsaufnahme deine Bauchspeicheldrüse an, Insulin auszuschütten, so dass sich dein Blutzucker reduziert. Bei der Einnahme gilt es zu beachten, dass es zu Unterzuckerung und Gewichtszunahme kommen kann.

SLGT-2 Hemmer

SGLT-2 Hemmer senken den Blutzucker, indem sie zu einer verstärkten Ausscheidung der Glucose über den Harn führen. SGLT-2 Hemmer können zudem das Körpergewicht senken. Sie werden in der Therapie des Typ 2 Diabetes insbesondere für Menschen mit einer Herzinsuffizienz oder einer chronischen Nierenerkrankung empfohlen.

Ein Insulin Pen erleichtert Menschen mit Typ 2 Diabetes die Verabreichung des Medikaments.

Mit Injektionstherapien Typ 2 Diabetes behandeln

Bei Typ 2 Diabetes kann es vorkommen, dass Therapien mit Injektionen notwendig werden. Diese Medikamente nimmst du nicht als Tablette ein, sondern sie werden ins Unterhautfettgewebe gespritzt. Moderne Geräte wie der sogenannte „Pen“ vereinfachen die Verabreichung, so dass du dich schnell daran gewöhnen kannst.

GLP-1 Rezeptoragonisten

Das Darmhormon GLP-1 trägt zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei. GLP-1 Rezeptoragonisten ähneln dem natürlichen GLP-1, sind aber deutlich länger wirksam. Dadurch brauchst du sie je nach Präparat maximal 2x täglich, teilweise auch nur ein 1x wöchentlich anzuwenden. Sie verursachen in der Regel keine Unterzuckerungen, vermindern das Hungergefühl und können einen positiven Einfluss auf den Blutdruck, das Herz-Kreislauf-System und die Reduktion des Körpergewichts haben.

Antidiabetikum Insulin: Fortgeschrittenen Diabetes therapieren

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, das deinen Blutzucker direkt senkt.1 Als Medikament wird es bei Typ 2 Diabetes so dosiert, dass es deine eigene Restproduktion an Insulin unterstützt oder auch komplett ersetzt. Letzteres kann durch die Anwendung von bis zu drei verschiedenen Insulinarten erfolgen. Lang wirksames Insulin (Basalinsulin/Verzögerungsinsulin), kurz wirksames Insulin (Bolusinsulin/Mahlzeiteninsulin) und Mischinsulin. Insulin ist in Kombination mit oralen Antidiabetika einsetzbar. Allerdings gilt es, das Risiko einer Unterzuckerung im Auge zu behalten und es kann zur Gewichtszunahme kommen.

Mit konsequenter Antidiabetika-Therapie verantwortlich handeln

Die Typ 2 Diabetes Diagnose gibt dir eine besondere Verantwortung für deine Gesundheit und deinen Körper.2 Du hast es in der Hand, mit gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität die beste Grundlage für deine Behandlung zu schaffen. So kannst du deinem Körper mit Bewegung auf natürliche Weise helfen, deinen Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Probiere einfach aus, was dir Spaß macht – zum Beispiel Wandern, Schwimmen oder Radfahren. Im Freundeskreis oder in der Familie finden sich bestimmt sportliche Mitstreiter:innen. Wenn du dann noch die Antidiabetika wie ärztlich verordnet anwendest, helfen sie dir zusätzlich dabei, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Indem du deine medikamentöse Therapie ganz selbstverständlich in deinen Alltag integrierst, bildet ihr ein perfektes Team, um dem Diabetes die Stirn zu bieten.

Quellenangaben

Unser Leitfaden für das Arztgespräch enthält nützliche Fragen für Menschen, die bereits länger mit Diabetes diagnostiziert sind und sich bereits in Therapie befinden.

Therapie bei Typ 2 Diabetes: Leitfaden für das Arztgespräch

Du möchtest beim nächsten Arztbesuch über Therapieoptionen für deinen Typ 2 Diabetes sprechen? Hier bekommst du eine hilfreiche Checkliste mit Fragen für dein nächstes Arztgespräch zum Ausdrucken.

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