Insulintherapien im Überblick
Erfahre mehr über die unterschiedlichen Insulintherapien und in welchen Fällen sie zum Einsatz kommen.
Welche Basisforschung die Weichen stellte und wie die aktuelle Diabetesforschung die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes verbessern kann.
Vor über hundert Jahren gelang zwei kanadischen Medizinern in der Diabetesforschung ein entscheidender Durchbruch: Sie isolierten 1921 erstmalig das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Hunden. 1922 konnte der erste Typ 1 Diabetiker mit tierischem Insulin behandelt werden. Insulin stellt bis heute die Basis für die Behandlung des Typ 1 Diabetes dar.
Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt arbeiten an der Vision, das Fortschreiten der Diabeteserkrankung durch medikamentöse Behandlung zu verzögern bzw. aufzuhalten. Hierbei werden unterschiedliche Ansatzpunkte und Therapieformen untersucht.
Aktuelle Studien zeigen vielversprechende Entwicklungen bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes mit innovativen Insulinen. Derzeit wird an langwirksamen Insulinpräparaten geforscht, die seltener injiziert werden müssen und gleichmäßig über mehrere Tage wirken. Bisher werden Langzeitinsuline ein- bis zweimal täglich gespritzt, um den Blutzuckerspiegel auch im Nüchternzustand stabil zu halten. Mit innovativen Insulinpräparaten soll mehr Flexibilität in die Behandlung gebracht und die Lebensqualität von Menschen mit Typ 2 Diabetes deutlich verbessert werden.
Statt Insulin zu injizieren, könnte die Zukunft des Diabetesmanagements Insulin einnehmen bedeuten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die Möglichkeit, Insulin in Form von Kapseln einzunehmen, anstatt es zu spritzen. Die Studienlage dazu steckt noch in den Kinderschuhen, jedoch stellt dieser Forschungsansatz eine große Chance für die Diabetesbehandlung dar.
Insulin, das genau dann wirkt, wenn es gebraucht wird. Sogenannte smarte Insuline, die individuell auf den Blutzuckerspiegel reagieren, sind zwar noch in der Entwicklung, aber vielversprechend. Die Herausforderungen liegen in der präzisen Reaktion auf den Blutzuckerspiegel. Obwohl glucose-sensitive Elemente entdeckt wurden, sind weitere Fortschritte nötig.
Studien bei Typ 2 Diabetes zu natürlich vorkommenden, blutzuckersenkenden Darmhormonen versprechen große Fortschritte in der Behandlung. Die sogenannten Rezeptoragonisten senken den Blutzuckerspiegel durch die Stimulation der Freisetzung von Insulin aus den Betazellen und hemmen gleichzeitig die Wirkung des "Insulin-Gegenspieler"-Hormons. Sie sind in Deutschland zur Therapie von Typ 2 Diabetes bereits im Einsatz. Da sie unter anderem den Appetit verringern, können sie zudem Betroffene unterstützen, ihr Gewicht zu reduzieren.
Der nächste wichtige Schritt in der aktuellen Diabetesforschung und -behandlung ist die Kombination solcher Wirkstoffe, die im Fachjargon „Mehrfachagonisten“ genannt werden.
Da bei Typ 1 Diabetes die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, liegt der Hauptfokus in der Diabetesforschung auf den sogenannten Betazellen, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Mit Fortschreiten der Erkrankung produzieren die Zellen stetig weniger bis gar kein Insulin mehr, sodass es zu einer Insulinunterversorgung kommt.
Obwohl es noch keine vollständig wirksamen Ergebnisse zur Regeneration von Betazellen gibt, sind diese Ansätze vielversprechend und könnten in Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für Diabetes führen.
Wissenschaftliche Studien sind unerlässlich, um Menschen mit Diabetes ein weitestgehend normales Leben zu ermöglichen. Als Studienteilnehmer:in unterstützt du nicht nur die Wissenschaftler:innen, sondern auch Menschen mit Diabetes wie dich. Und du profitierst als erster von Neuem aus der Diabetesforschung. Alle Informationen rund um die Studienteilnahme gibt es für dich zum Nachlesen.
1. https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/diabetes-neue-entdeckung-konnte-die-behandlung-verandern-14384.php (Letzter Aufruf: Juni 2023)
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