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Leben mit Diabetes Typ 2: Erfahrungen mit der Diabetestherapie

Zwei Menschen, zwei Leben mit Typ 2 Diabetes: Hier erzählen unsere DEEPs  Oliver und Peter über ihre eigenen Erfahrungen mit der Diabetestherapie.

Jeder Mensch startet anders in die Typ 2 Diabetestherapie

Der Beginn einer Diabetestherapie kann ganz unterschiedlich ablaufen. Bei Oliver ging es Schlag auf Schlag, obwohl er schon lange mit dem Thema vertraut war. Seine Oma hatte Typ 2 Diabetes und führte ein Blutzuckertagebuch, das er manchmal bei ihr liegen sah. Dennoch nahm Oliver seine eigenen Anzeichen lange nicht ernst, auch weil er dachte, er sei noch zu jung für die Stoffwechselerkrankung. Bis er sich aufgrund seiner Symptome Hilfe in der Apotheke suchte – glücklicherweise zur richtigen Zeit: „Mein Blutzuckerwert war so hoch, dass ich in eine Klinik musste. Dort wurde festgestellt, dass ich Diabetes habe, der sofort behandelt werden musste. Rückblickend weiß ich, dass ich mich früher an meinen Hausarzt hätte wenden sollen.“

 

In der Klinik fühlte Oliver sich gut aufgehoben: „Zu Beginn der Diabetestherapie habe ich an Kursen teilgenommen, um das ganze Thema besser zu verstehen. Das hat mir im Umgang sehr geholfen.” Allerdings machte er sich auch Sorgen, wie das Leben mit Typ 2 Diabetes nun weitergehen sollte. Als echter Genussmensch, der gerne Essen nach Hause bestellte, konnte Oliver sich mit dem Gedanken an eine neue Ernährungsweise zunächst nur schwer anfreunden. Zum Glück wurde Oliver auf der Suche nach Tipps und Informationen schnell fündig – und entdeckte seine Leidenschaft fürs Kochen mit frischen Zutaten. Oliver und sein Mann sind schon immer viel gereist und haben gelernt, dass Reisen mit Diabetes  einfacher ist als gedacht. An seinen neuen Alltag hat sich Oliver mittlerweile gewöhnt. Und vor allem: Es geht dem heute 50-Jährigen deutlich besser.

Ein Mann lacht.

Seit meiner Diagnose ernähre ich mich bewusster und treibe mehr Sport. Natürlich fällt mir das manchmal auch schwer, gerade in stressigen Zeiten. Ich weiß, dass ich mich dann mehr bewegen sollte. Beim Thema Ernährung habe ich aber schon viel erreicht.”

-Oliver

Die Diabetes Typ 2 Behandlung ist ein dynamischer Prozess

Genau wie der Körper und unser Lebensstil kann sich auch die Stoffwechselerkrankung im Laufe der Zeit verändern. Peter nahm Medikamente zur Behandlung seines Typ 2 Diabetes. Damit ging es ihm jedoch immer schlechter. Er entwickelte Magen- und Hautprobleme, fühlte sich oft abgeschlagen und müde – typische Anzeichen für einen zu hohen Blutzucker. Er schloss daraus, dass die Medikamente für ihn nicht geeignet waren, und suchte Rat bei seinem Arzt. Dieser prüfte die Werte und schlug Peter eine Anpassung seiner Diabetestherapie vor. Im Anschluss sprach Peter auch mit seiner Diabetesberaterin und stimmte der angepassten Behandlung zu. Außerdem meldete sich Peter auf Anraten seines Arztes hin beim D-Run Halbmarathon an und begann mit dem regelmäßigen Lauftraining. Er merkte schnell eine positive Veränderung.

„Mein Blutzucker und dadurch auch meine Hautprobleme und die anderen körperlichen Beschwerden haben sich deutlich verbessert. Die Umstellung der Medikamente in Kombination mit dem Sport - das war ein ganz neues Lebensgefühl!”, erinnert sich der heute 50-jährige Familienvater. Das ist nun 15 Jahre her, und es gab seither auch weitere Anpassungen. Diabetesmanagement ist ein laufender Prozess und entsprechend wichtig ist die regelmäßige Abstimmung mit Ärzt:innen und der Diabetesberatung.

Ein Mann schaut glücklich.

Mein Leitsatz ist: Probieren geht über studieren. Die Behandlung ist individuell und jeder sollte selbst prüfen, welche Methode geeignet ist – natürlich in enger Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin.”

-Peter

Routinen aufbauen und dranbleiben im Leben mit Diabetes

Für Peter hat die Umstellung seiner Diabetestherapie und die Lebensstiländerung viel bewirkt. Er hat sich ein Umfeld geschaffen, das ihn motiviert, Sport zu treiben. Mittlerweile läuft er 20 km pro Woche und hat seinen Langzeitblutzucker fest im Griff. Seine Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr und der Familienhund halten ihn ebenfalls auf Trab. Darüber hinaus spricht er regelmäßig mit seiner Diabetesberaterin und tauscht sich gerne mit anderen DEEPs wie Oliver aus. Generell geht Peter sehr pragmatisch mit seinem Diabetes um. Er weiß, dass sich Ziele am besten erreichen lassen, wenn sie nicht zu hochgesteckt sind: „Man muss dranbleiben und die Dinge durchziehen. Doch es fällt leichter, wenn man sich seine Ziele Schritt für Schritt setzt und kleine Brötchen backt.”

Apropos Brötchen backen: Für Oliver war eine der größten Herausforderungen, seine Ernährung umzustellen. Auch die Blutzuckerkontrolle fiel ihm schwer. Das lag daran, dass Diagnose und Therapie so unerwartet kamen und er Schlag auf Schlag vieles ändern musste. „Ich bin kein Routinemensch. Anfangs fiel es mir schwer, mich an die neuen Abläufe zu halten“, erzählt Oliver. Jetzt weiß er, wie sich sein Körper verhält, je nachdem, was er isst und wie oft er sich bewegt: „Ich habe viel dazugelernt und bin dankbar, das Leben weiter genießen zu können. Es gibt so viele tolle Rezepte, die ich mit meinem Mann ausprobiere, zum Beispiel Zucchini-Spaghetti”. Außerdem schätzt er die vielen modernen Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, wie den mit einer App verknüpften Glucose-Sensor für die Blutzuckerkontrolle.

Besser leben mit Diabetes – Vieles ist möglich

Du siehst an Peters und Olivers Erfahrungen, dass ein gutes Leben mit Typ 2 Diabetes möglich und vieles nur Gewöhnungssache ist: Es gibt zahlreiche alternative Rezeptideen, Sportgruppen, Beratungsstellen und Netzwerke für den gegenseitigen Austausch. Und ganz gleich, ob du bereits einer Diabetestherapie folgst oder Anzeichen für die Stoffwechselerkrankung hast: Zögere nicht, deinen Arzt oder deine Ärztin anzusprechen. Es gibt viele unterschiedliche Ansatzpunkte bei der Typ 2 Diabetestherapie, dazu gehört neben Medikamenten allem voran eine Lebensstiländerung. Am wichtigsten ist, den Langzeitblutzucker dauerhaft zu senken, körperliche Beschwerden zu lindern und das Risiko für Folgeerkrankungen zu reduzieren.

„Ich wollte, dass sich meine Lebensqualität verbessert, und habe deswegen alle Hebel in Bewegung gesetzt, mit meinem Arzt gesprochen und mehr Sport gemacht. Das war nicht einfach und ist manchmal immer noch schwer, hat sich aber gelohnt.”

-Peter

Außerdem ist die Diabetestherapie sehr individuell und über die Zeit anpassbar. Das Ziel ist, die für dich und dein Leben passende Behandlung zu finden. Damit du dich bei deinem nächsten Arzttermin gut vorbereitet fühlst, findest du hier unseren praktischen Leitfaden für das Gespräch als Download.

Ich bin dankbar, dass wir in einem Land leben, in dem wir die Möglichkeit auf diese gute medizinische Versorgung haben, sie testen und uns beraten lassen können.

-Oliver

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